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Nur eine kleine Randbemerkung bzw. Erfahrung. Als ich heute auf dem Weg nach hause aus dem Zug
ausgestiegen bin, ist mir eine Frau mit einem Gepäckstück aufgefallen.
Diese Frau war, so wie ich auch, gerade aus dem Zug ausgestiegen. Sie zog eine dieser typischen
Rolltaschen mit einer langen Halterung hinter sich her. Wer die wunderbaren Bahnsteige kennt, weiß
vielleicht auch, dass die Pflastersteine keine glatte Ebene bilden, sonder sehr viele Rillen haben. Die
Rolltasche ist nun gerade in diesen Rillen all zu oft hängen geblieben, wodurch sie auf eine merkwürdig
interessante Art ständig hin und her wackelte.
Nun, solche Nebensächlichkeiten würden im Normalfall nich länger als ein paar Sekunden im Bewustsein
rumblubbern… wäre da nicht Terry Pratchett. In seinen Büchern, die sich mit dem Zauberer Rincewind
befassen, spielt auch eine gewisse "Truhe" eine recht auffällige Rolle. "Auffällig" ist vielleicht nicht das
richtige Wort… aber wie sagt man zu einer hölzernen, magischen Truhe, die auf hunderten von kleinen
Füßen ständig ihrem Eigentümer hinterher wackelt und ganz nebenbei auch mal das ein oder andere
Wesen anstarrt oder gar verschlingt?
Wie dem auch sei, in einem seiner Bücher erklärt Terry Pratchett, wie er auf die Idee der "Truhe" gekommen
ist: Auf einem Flughafen sah er eine Frau, die ihr übergroßes Gepäckstück hinter sich her zog. Dieses
Gepäckstück hat sich auch ständig in Rillen im Boden verhaken, wodurch es hin und her wackelte.
Alles in allem, wie gesagt, nur eine kleine Randerfahrung. Als ich allerdings dieses wackelnde Gepäckstück
sah, bekam die Vorstellung von der "Truhe" einen nicht unerheblichen Beigeschmack von Realität. Auf der
einen Seite sind die Romane von Terry Pratchett dermaßen abgedreht, verrückt und einfach fantastisch,
dass man ihnen unmöglich einen Platz in der Realität einräumt. Allerdings ist es immer wieder erstaunlich,
wie nah manche Dinge der Romane an der Realität sind…